Kreis stärkt Kontakt zu Rhein-Neckar-Region – Gespräch bei OREG und Firmenbesuch
Landrat Frank Matiaske sieht in einer engen Kooperation mit der Metropolregion Rhein-Neckar große Chancen speziell für Unternehmen im südlichen Odenwald. Das hob er bei einem Besuch der Geschäftsführerin des Vereins Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar (ZMRN), Kirsten Korte, hervor, die auf Einladung der Odenwald-Regional-Gesellschaft (OREG) jüngst in den Odenwaldkreis gekommen war. „Während sich der Norden des Odenwaldes überwiegend in Richtung Frankfurt/Darmstadt orientiert, zeigt sich in der Oberzent eine klare Orientierung in Richtung Metropolregion Rhein-Neckar“, hob der Landrat im Haus der OREG in Erbach hervor. „Ich erhoffe mir von einer stärkeren Zusammenarbeit mit jener Region für unsere Unternehmen mehr Kontakte zu Geschäftspartnern und Kunden.“
Empfangen wurde Korte auch vom neugewählten Oberzenter Bürgermeister Christian Kehrer, OREG-Geschäftsführer Marius Schwabe, seinem Stellvertreter Detlef Kuhn, von der Referatsleiterin des OREG-Wirtschafts-Services, Gabriele Quanz, sowie vom Wirtschaftsförderer Oberzent/Odenwaldkreis, Amadeus van Lier. Vor dem Hintergrund der seit dem 1. Januar 2018 bestehenden Mitgliedschaft des Odenwaldkreises im ZMRN diente das Treffen dem besseren Kennenlernen und dem Ausloten von Kooperationsmöglichkeiten. Bereits vor zwei Jahren war der Odenwaldkreis der Frankfurt/Rhein-Main GmbH als Standortmarketing-Organisation der Main-Metropole beigetreten.
Matiaske informierte Korte über die zahlreichen im Odenwald ansässigen nationalen und internationalen Unternehmen und unterstrich dabei die besondere Bedeutung der Kunststoff- und Kautschukindustrie. Als große Herausforderung für den Odenwaldkreis stellte er die lückenlose Mobilfunkabdeckung dar, was insbesondere für Entwicklungen wie das autonome Fahren und die Telemedizin entscheidende Kriterien seien. Dass die Mitgliedschaft im ZMRN auch zur Überwindung dieser Herausforderungen hilfreich sein kann, zeigte sich bereits während des Treffens durch die Kontaktvermittlung zu einem anderen Vereinsmitglied mit derselben zu bewältigenden Aufgabe.
Schwabe ging nach der Vorstellung des umfangreichen Dienstleistungs-Portfolios des Wirtschafts-Services, deren Hauptaufgabe die Unterstützung von Bestandsunternehmen und Gründern ist, vor allem auf den Nahverkehr ein. Hier präsentierte er die zahlreichen Mobilitätslösungen im Odenwald, welche in der App „garantiert mobil!“ zusammengeführt und nutzerfreundlich zur Verfügung gestellt werden. Als Herausforderung stellte er das Erreichen einer höheren Nutzerzahl und die Ausweitung der Nutzbarkeit über die Grenzen des Odenwaldes dar. Hinsichtlich der Verbindungen von Michelstadt nach Eberbach sprach Schwabe die Notwendigkeit einer engeren Taktung an, woran bereits gearbeitet werde.
Dank der Präsentation von Korte konnten die Odenwälder Teilnehmer zunächst ein besseres Verständnis über die Struktur der Metropolregion erlangen. Historisch gesehen sei der Zusammenschluss zu dieser Metropolregion und das damit verbundene länderübergreifende Zusammenbringen von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft notwendig gewesen, um gegenüber prosperierenden Großstädten wie München, Hamburg oder Berlin konkurrenzfähig und für junge, gut ausgebildete Arbeitskräfte attraktiv zu bleiben.
Zu der Zusammenkunft gehörte auch ein Besuch des Unternehmens Bechtold & Sohn in der Stadt Oberzent. Dank der Erläuterungen von Geschäftsführer Wolfgang Bechtold und der Vorführung zahlreicher Produkte konnte ein guter Eindruck von der hohen Leistungsfähigkeit und der internationalen Ausrichtung der Firma, eines wichtigen Repräsentanten des Odenwälder Kunststoff- und Kautschukclusters, gewonnen werden. Als besondere Herausforderung nannte Bechtold, der zugleich auch dem Vorstand der Industrievereinigung Odenwaldkreis (IVO) angehört, die zukünftige Fachkräftesicherung.
Dieses Thema wurde als ein wichtiger Bereich für die zukünftige Zusammenarbeit mit der Metropolregion Rhein-Neckar festgehalten. Neben der Fachkräftesicherung soll es in den nächsten Gesprächen zudem um die Optimierung von Bildungsangeboten gehen. Insofern konnte mit diesem Treffen ein Grundstein für zukünftige Kooperationen und Koordinierungen gelegt werden.