Preisträger Moritz Schumacher erbringt den Beweis, dass man gar nicht jung genug dafür sein kann
Wer etwas wagt, wird dafür belohnt. Und zusätzlich öffnen sich Türen und Menschen werden aufmerksam auf etwas, wovon sie noch gestern nichts gewusst haben. Diese Erfahrung hat auch Moritz Schumacher gemacht und möchte diese nicht mehr missen. Moritz Schumacher ist ein Jungunternehmer, der alle Bedenkenträger, Mahner und Übervorsichtige verstummen lässt.
Gerade mal zwei Jahre ist es her, dass der junge Mann seine Meisterprüfung im Schreiner- und Tischlerhandwerk abgelegt hat und schon ist er der Chef. Dies gemeinsam mit Jürgen Bellet, der 2009 sein Lebensmotto „Leben und Arbeiten inmitten der Natur“ in die Tat umgesetzt hat und von Heppenheim in den Oberzenter Stadtteil Airlenbach umgezogen ist. Dort hat er einen alten Bauernhof gekauft und diesen zur Wohn- und Wirkstätte umgebaut. Für den heute gerade mal 23jährigen Moritz Schumacher sollte sich der Fleiß seines Lehrherren als großer Glücksfall herausstellen. „Er hat mich gefragt, ob ich den Betrieb übernehmen möchte“, lacht der bescheidene junge Mann. Der Rest ist rasch erzählt und hat auch die Jury des Gründerwettbewerbs sofort davon überzeugt, dass er genau der Richtige ist.
Im November 2017 hat der Jungunternehmer in seinem Heimatort Wald-Michelbach die Glückwünsche und die Prämie von 2.000 Euro für den Hauptpreis entgegennehmen dürfen, der seit acht Jahren im Rahmen der Gründungsoffensive an den überzeugendsten „Klassischen Gründer oder Unternehmensnachfolger“ vergeben wird. „Verwirklichen Sie Ihre Pläne, es lohnt sich und wir unterstützen Sie dabei tatkräftig“, erklärt Gabriele Quanz, Referatsleiterin Wirtschafts-Service der Odenwald-Regional-Gesellschaft mbH (OREG). Hier laufen alle Fäden rund um die Beratung und Förderung von Unternehmensgründungen und –übernahmen zusammen, die im Auftrag des Odenwaldkreises angeboten werden. In Sachen Gründungsoffensive arbeitet das Büro in Erbach eng mit den Kollegen aus dem Landkreis Bergstraße, der Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH, sowie mit den Kooperationspartnern von der Volksbank Odenwald, der Sparkasse Odenwaldkreis sowie der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main zusammen.
Moritz Schumacher hat auch in dieser Hinsicht zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Rat erhalten: „Die Beraterin der Sparkasse hat mir bei der Erstellung des Businessplans empfohlen, am Gründerwettbewerb teilzunehmen.“ Steht der Businessplan, gilt es nur noch, einige Fragen zur Motivation und Zielsetzung auf einem Teilnehmerbogen zu beantworten und das persönliche Gespräch mit der Jury zu führen. Dieselben Regeln gelten auch für die beiden Sonderpreise „Gründungen im Handwerk“ (unterstützt von der Handwerkskammer) und „Junge Unternehmen im Wachstum“.
„Beratungen zu Anfragen, wie man sich selbständig macht, führen wir etliche das Jahr über. Ob und wie es gelingen kann, hängt oft am Businessplan. Hier loten wir gemeinsam die Chancen für die persönliche unternehmerische Zukunft aus“, bietet Quanz den Gründungswilligen an. Es geht auch stufenweise, wie Moritz Schumacher es vormacht. Seit mehr als anderthalb Jahren ist er gleichberechtigter Gesellschafter der Jürgen Bellut GmbH. Zum nächsten Jahreswechsel wird sein einstiger Meister sich vollständig aus dem Geschäft zurückziehen und Moritz Schumacher wird die gut eingeführte Schreinerei für Möbel- und Treppenbau und das Fachgeschäft für gesundes Schlafen komplett übernehmen. Weiterbildungsmaßnahmen, darunter Angebote von der OREG, haben den jungen Mann nicht nur sicherer als Unternehmer werden lassen, sondern ihm auch neue wichtige Kontakte und Aufträge beschert. Die Geschäfte laufen so gut, dass schon bald das Team, bestehend aus einem Gesellen und drei Auszubildenden, um einen Meister erweitert werden soll.
Wie mitmachen?
Interessenten am Gründerwettbewerb der Gründungsoffensive wenden sich an Dieter Strebel, Telefon 06062/9433-89; Email: d.strebel@oreg.de oder laden sich auf der Website der OREG (www.oreg.de/gruendungsoffensive) den Teilnehmerbogen herunter. Annahmeschluss für den Wettbewerb ist der 27. August 2018.
Noch ein Tipp:
Die Schreinerei für Möbel- und Treppenbau Jürgen Bellut GmbH lädt für den 9. September von 10 bis 18 Uhr zum Tag der offenen Tür ein, um sein breit aufgestelltes Programm an individuell gestalteten Möbeln vorzustellen. Neben dem Einblick in die Schreinerei lassen sich zusätzlich auf dem Anwesen 14 Aussteller beim 8. Kunsthandwerkermarkt über die Schultern schauen. Die Bandbreite reicht vom Glaser bis zur Näherin und vom Drechsler bis zum Holzbildhauer. Lederwaren, Porzellan, Rosenkunst und Kräuterliköre versprechen ein reichhaltiges Angebot. Kleine Gäste haben ihren Spaß beim Ponyreiten. Zu gewinnen gibt es einen Rundflug über den Odenwald. Für das leibliche Wohl sorgt die Dorfgemeinschaft Airlenbach.