Entwicklung am Ausbildungsmarkt trotz Pandemie im Odenwaldkreis konstant

Unternehmen im Kreis agieren engagiert und weitsichtig

Nach aktuellen Erhebungen der Agentur für Arbeit, die vom Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK), Frankfurt, ausgewertet wurden, nimmt der Odenwaldkreis hessenweit einen Spitzenwert hinsichtlich der Anzahl von bis Ende August 2020 geschlossenen Ausbildungsverträgen ein. Während andere Landkreise zum Teil Rückgänge von 12% verzeichnen mussten, wurde im Odenwaldkreis nahezu die gleiche Anzahl von Ausbildungsstellen besetzt, wie im Vorjahr zum Stichtag 31.08. Für das aktuelle Ausbildungsjahr wurden 389 freie Ausbildungsstellen gemeldet, das sind nur 19 Stellen weniger, als im Jahr 2019.

„Diese Zahlen überraschen uns positiv“, merkt Marius Schwabe, Geschäftsführer der Odenwald-Regional-Gesellschaft mbH (OREG), an. „Auch wir hatten die Sorge, dass die Unternehmen mitten in der Corona-Krise ihre Ausbildungsbereitschaft deutlich reduzieren werden. Aber unsere Unternehmen agieren engagiert und weitsichtig. Sie wissen: Nach der Krise wird der Fachkräftemangel wieder ein großes Thema werden“, so Schwabe weiter. „Wir registrieren einige Verschiebungen hinsichtlich der Berufsbilder“, geht Gabriele Quanz, Referatsleiterin Wirtschafts-Service der OREG, etwas in die Tiefe. Und weiter: „Es ist verständlich, dass Branchen, die aktuell immer noch unter den Einschränkungen durch die Pandemie leiden, wie z.B. die Gastronomie, Hotellerie oder der gesamte Bereich der Freizeitwirtschaft, die Anzahl ihrer Ausbildungsstellen für den Herbst senken. Dafür hat das Handwerk nach unserem Kenntnisstand eine erhebliche Zahl von neuen Ausbildungsstellen geschaffen“.

In vielen Landkreisen weisen die Zahlen darauf hin, dass das Fehlen von Berufsorientierungsangeboten seit Ausbruch der Pandemie die Einmündung in Ausbildungsstellen wesentlich erschwert hat. „Wir haben uns schon seit Jahren mit unseren Partner, die Industrie-Vereinigung Odenwald (IVO) und der Kreishandwerkerschaft auf den Weg gemacht, mit den Odenwälder Berufsinformationstagen (OBIT) und den Odenwälder Studien- und Berufsinformationstagen (OSBIT) die Schulen und die Unternehmen zusammen zu bringen. Hierdurch sind in den letzten Jahren feste Partnerschaften zwischen Schulen und einer Vielzahl von Unternehmen gewachsen, die auch in einer Krise standhalten. Und wir hatten Glück: Die OBIT 2020 konnten wir noch vor Ausbruch der Pandemie in Deutschland im Februar und März 2020 ganz normal durchführen. Unsere jungen Leute waren daher optimal über den Ausbildungsmarkt vor Ort informiert“, fasst Marius Schwabe die Situation im Odenwaldkreis zusammen. Derzeit erarbeitet der Wirtschafts-Service mit den Schulen ein Konzept, wie die OBIT 2021 trotz der noch zu erwartenden Einschränkungen durchgeführt werden kann. „Wir hoffen, dass wir möglichst viele Angebote in Präsenzformat realisieren können, aber wir werden auch einen Plan B in der Schublade haben, falls dies nicht möglich ist. Technisch ist hier vieles machbar. Bereits vor Corona haben wir eine Berufsbilderdatenbank und eine Informationsplattform zur OBIT für Schüler*innen, Schulen und Unternehmen im Internet aufgebaut, auf der wir jetzt aufbauen können“, erläutert Sonny Wießmann, der im Wirtschafts-Service den Bereich Fachkräftesicherung verantwortet.

Kontakt:

Odenwald-Regional-Gesellschaft mbh (OREG)
Wirtschafts-Service
Sonny Wießmann
Tel.: +49 6062 9433-65
E-Mail: s.wiessmann@oreg.de
Internet: https://www.oreg.de